Erster Matchball vergeben

Erster Matchball vergeben

von Martin Böhnke

In der neunten Runde der NRW-Klasse hatte der SKSC I mit dem SV Welper einen direkten Aufstiegskonkurrenten zu Gast. Während uns als Tabellenführer ein Punkt genügt hätte, um den Aufstieg perfekt zu machen, benötigten die Welperaner einen Sieg, um ihre Chancen zu wahren. Nach langer sechsstündiger Spieldauer riss schließlich unsere Serie und wir mussten uns mit 3,0:5,0 geschlagen geben.

Der Kampf startete mit einem Handicap unsererseits. Denn weil an diesem Tag neben der ersten auch die zweite und dritte Mannschaft des SKSC im Einsatz war, konnten wir die kurzfristigen Ausfälle einiger Spieler nicht vollständig kompensieren. Also traten wir zu siebt an und nach der fälligen kampflosen Niederlage am ersten Brett stand es bereits 0,0:1,0.

Das beste, was man in so einer Situation tun kann ist es, sich auf das laufende Spiel zu konzentrieren. Und das taten wir. Als erstes endete die Spanische Partie von Frank Müller nach einem kräftigen Kahlschlag im Zentrum mit einem Unentschieden. 0,5:1,5.

Mir gelang es, das Match durch ein taktisches Manöver auszugleichen. In einer Halbslawischen Partie konnte ich die schwarze Dame zum weißen Damenflügel lenken und dort einschließen. Nach deren Eroberung versuchte der Nachziehende, ein Abwehrbollwerk zu errichten. Doch mit etwas Lavieren wurde dieses geknackt und der Punkt eingestrichen. 1,5:1,5.

Ingo Hille landete als Schwarzer durch Zugumstellung in einem modernen Slawen mit einem Fianchetto des weißen Königsläufers. Da er etwas passiv stand und sich in dieser Eröffnung nicht sehr gut auskannte, zog Ingo es vor, sich mit einem halben Punkt zufrieden zu geben. 2,0:2,0.

Ersatzmann Thomas Lucke, an diesem Tag als klarer Underdog gestartet, hielt gut mit und nutzte die Gunst der gegnerischen Zeitnot, um ein Remisangebot zu unterbreiten, welches mit einem sorgenvollen Blick auf die Uhr auch angenommen wurde. 2,5:2,5.

Georg Waldschmidt bekam mit Schwarz eine Bird-Eröffnung vorgesetzt und sah bald einen Angriff gegen seine geschwächte Königsstellung heraufziehen. Doch es gelang ihm, alle Drohungen abzuwehren. Mit knapper Zeit schaffte es Georg sogar, die Damen zu tauschen und im entstandenen Doppelturmendspiel das Ruder zu übernehmen. Gleichwohl reichte der Vorteil nicht für einen Gewinn und man einigte sich auf remis. 3,0:3,0.

Soweit, so gut. Jetzt liefen noch zwei Partien, aus denen wir den fehlenden Punkt holen mussten. Leider verdichteten sich die dunklen Wolken über beiden Brettern zusehends. Dmitrij Rohovoy geriet in der Capablanca-Variante des orthodoxen Damengambits immer weiter unter Druck. Aus den Felderschwächen ging schließlich eine Springerfesselung hervor, die zum Figurenverlust führte. Dmitrij versuchte noch, sämtliche Bauern vom Brett zu bekommen, doch das klappte nicht mehr. 3,0:4,0.

Unser last man standing war somit einmal mehr Edgar Ribbeheger. Mit Weiß gegen eine Meraner Variante spielend, hatte er im Mittelspiel ein Friedensangebot ausgeschlagen. Doch im Verlauf des Endspiels neigte sich das Pendel immer mehr in Richtung schwarzer Vorteil. Edi musste das Läuferpaar aufgeben, sein König wurde auf die Grundreihe zurück gedrängt und schließlich fiel ein erster Bauer. Auch ein Verwickeln der Stellung half nicht mehr und nach dem Fall eines zweiten Bauern gab sich Edi geschlagen. Endstand 3,0:5,0.

Ob wir den zweiten Matchball im Juni gegen die SG Ennepe-Ruhr-Süd verwandeln können, wird sich in drei Wochen zeigen. Dann sicherlich wieder in Vollbesetzung.

 

Die Ergebnisse der 9. Runde:

portal64.de - NRW » 2021/2022 » NRW-Klasse - Gruppe 2 › Runde 9 (svw.info)

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