Zwei Big Points für die Erste

Geschrieben von framu

am 10 März 2023

von Martin Böhnke

Am Wochenende stieg in der Falk-Schule das Kellerduell in der NRW-Liga. Zu Gast bei unserer ersten Mannschaft war der LSV Turm Lippstadt, der bis dato zwei Spielpunkte auf seinem Konto verbuchen konnte. Drei hatten wir auf unserem. Es war damit absehbar, dass sich nur der Sieger des Duells berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen konnte. Am Ende war es der SKSC, der sich mit einem überzeugenden 5,5:2,5 Sieg selbst aus dem Tabellensumpf zog und mit nun 5:7 Punkten die Abstiegsränge verlassen hat.

Die Lippstädter, die ersatzgeschwächt aufliefen und auf ihre ersten beiden Bretter verzichten mussten, wussten natürlich um die Situation, sodass diesmal keine Kurzremisen zustande kamen. Dennoch startete der Kampf mit zwei Unentschieden. Frank Müller erwies sich zum fünften Mal in Folge als unbezwingbar und wehrte in einer Spanischen Partie alle Angriffsversuche seines Gegners ab. In einem völlig ausgeglichenen Turmendspiel reichte man sich schließlich die Hände. 0,5:0,5.

Jörg Beckers Eröffnung vollzog eine Metamorphose von einer Grünfeld-Indischen Partie hin zu einer aus dem Panow-Angriff bekannten Position, in der Weiß bestrebt ist, den Mehrbauern in Form eines Doppelisolanis auf der d-Linie zu behaupten. Mit Hilfe eines temporären Qualitätsopfers gelang es dem Nachziehenden anschließend, das Material zurückzuerobern. Die Stellung verflachte daraufhin und nach einer Wiederholung der Züge stand es 1,0:1,0.

Keine Probleme mit seinem Gegner hatte Dmitrij Rohovoy. Mit Schwarz übersah dieser in einem orthodoxen Damengambit den Damenausfall Dh5+, welcher ihn die Qualität kostete. Danach hatte Dmitrij kaum noch Widerstand zu überwinden und nach einem weiteren Bauerngewinn nebst Eindringen der Türme auf die siebte Reihe strich Schwarz die Segel. 2,0:1,0.

In einer Grünfeld-Indischen Partie glich Thorsten Banik zunächst aus, um nach dem Damentausch peu à peu das Ruder zu übernehmen. Um den mannschaftlichen Vorsprung zu sichern, ließ sich Thorsten letztlich auf eine Zugwiederholung ein. Die nachträgliche Analyse ergab allerdings, dass das Endspiel glatt gewonnen für ihn war. 2,5:1,5.

Die Partie des Tages spielte Pascal Werrn. Gegen das 11-jährige Supertalent Hussain Besou, der in seinen jungen Jahren bereits den FM-Titel führt, gelang ihm ein wunderbar herausgespielter Start-Ziel-Sieg. Bereits die Eröffnungswahl, die auf den ehrwürdigen Löwenthal Sizilianer fiel, sorgte beim Publikum für Staunen. In der Folge gelang es Pascal, die gegnerischen Figuren systematisch zurückzudrängen und schließlich mit e4-e3 den entscheidenden Hebel anzusetzen. Auch ein Qualitätsopfer zwecks Entlastung rettete den Anziehenden nicht mehr und bevor noch weiteres Material verloren ging, stand es 3,5:1,5.

Einen Dämpfer gab es am Spitzenbrett, wo ich diesmal keine Lust auf eine langwierige Verteidigung hatte und statt dessen den aggressiven Najdorf-Sizilianer auspackte. Bald stand das Brett in Flammen und in einem Minenfeld voller taktischer Möglichkeiten stellte sich lediglich die Frage, welche Seite den finalen Fehler begehen würde. Am Ende war ich es, der den falschen Bauern schlug, was zu einer sehenswerten Mattkombination und zum Anschlusstreffer von Lippstadt führte. 3,5:2,5.

Die Entscheidung über den Matchausgang fiel am Brett von Ingo Hille. Ingo griff diesmal zum Skandinavischen Gambit und Weiß entschied sich, den Mehrbauern zu verteidigen. Das führte zu freiem schwarzen Spiel am Königsflügel und bald rollte dort eine Phalanx in Richtung des hellen Monarchen. In beiderseitiger hochgradiger Zeitnot schlug Ingos Attacke durch und wir hatten die wichtigen zwei Mannschaftspunkte im Sack. 4,5:2,5.

Last but not least kämpfte Georg Waldschmidt darum, seinen Freibauern auf der a-Linie zu pushen. In einem Alapin-Sizilianer spielte die Musik größtenteils am Damenflügel, wo Georg die Kontrolle besaß, während der Nachziehende im Zentrum nicht vorankam. Georg blieb stets Herr auf dem Brett. Am Schluss war seine Strategie von Erfolg gekrönt und es hieß 5,5:2,5.

Jetzt haben wir erst einmal 6 Wochen Pause, bevor es am 16.04. mit dem Spiel gegen den Oberhausener SV weitergeht. Auch wenn wir unsere Ausgangsposition durch den Sieg deutlich verbessert haben, werden wir erfahrungsgemäß noch mindestens zwei weitere Punkte benötigen, um das große Ziel Klassenerhalt zu erreichen.

Die Ergebnisse der 6. Runde:

portal64.de - NRW » 2022/2023 » NRW-Liga, Gr. 2 › Runde 6 (svw.info)

1. Mannschaft

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