10-Städte Turnier in Dudelange
von Martin Böhnke:
Die 50. Auflage des traditionellen 10-Städte Turniers führte die Teilnehmer erneut nach Luxemburg. Ausrichter war Vorjahressieger Belvaux, der sich die Organisation mit dem benachbarten Schachverein Dudelange teilte, wo auch die Spielstätte lag. Nach 9 hart umkämpften Runden im 25min Schnellschach ging der Siegerpokal etwas überraschend an die Schachfreunde aus Metz, nachdem sie das Kopf-an-Kopf Rennen mit den favorisierten Gastgebern für sich entschieden hatten. Herne fand sich am Ende mit 6:12 Spiel- und 29,5 Brettpunkten auf Platz 8 wieder, was in Anbetracht der Spielstärke zu erwarten war.
Getreu dem Motto: “Never change a winning team.“ setzten wir Herner auf nahezu die gleiche Vertretung, die im vergangenen Jahr in Differdange einen Mittelplatz herausgeholt hatte. Dass dies heuer nicht gelang, lag vor allem daran, dass die Teams aus Hemer, Wirtzfeld und gerade Metz ihr Spielerpotential deutlich aufgestockt hatten. Im Einzelnen wurden von uns folgende Punkte erspielt: Martin Böhnke (3,0/9), Frank Müller (5,0/9), Ansgar Haberhausen (4,5/9), Edgar Ribbeheger (2,0/9), Kai Müller-Kreth (2,5/9), Frank Kowalczyk (4,5/9), Michael Schäfer (4,5/9) und Roman Jaruschowitz (3,5/9)
Runde 1: Eupen - Herne 6,5:1,5
Die erste Runde ließ bereits eine Orientierung zu, wohin die Reise für uns ging. Gegen Eupen gab es eine heftige Niederlage, die nicht unsere letzte bleiben sollte. Am Ende blieb lediglich Ansgar mit einem Sieg und Frank Müller mit einem Remis zurück
Runde 2: Veldhoven - Herne 1,0:7,0
Die zweite Runde gab Anlass, unsere Stimmung deutlich aufzuhellen. Die Niederländer aus Veldhoven hatten uns wenig entgegenzusetzen und wurden nahezu überrollt. Frank Müller und ich wickelten jeweils in eine Zugwiederholung ab, doch nachdem Kai sein zähes Endspiel mit Dame gegen Turm + Läufer für sich entschieden hatte, konnten alle übrigen den vollen Punkt vorweisen.
Runde 3: Herne - Differdange 3,5:4,5
Mit Differdange saß uns der Zweitplatzierte des Vorjahres gegenüber, der diesmal zwar schwächer besetzt war aber gerade an den hinteren Brettern ein deutliches Elo-Plus aufwies. Bemerkenswert deshalb, dass wir dort mit einem Sieg von Michael und Remisen von Kai und Roman gut mithalten konnten. Leider fehlte uns vorne das Quäntchen Glück, so dass wir nach Frank Müllers Eins und Ansgars Unentschieden mit einer knappen Niederlage die Bretter verließen.
Runde 4: Tilburg - Herne 6,5:1,5
Gegen Tilburg war dann wiederum Frust pur angesagt. Als ich in meinem Turmendspiel die Gewinnversuche einstellte und die Zugwiederholung akzeptierte, sah ich zu meiner Verblüffung bei den beendeten Partien ausschließlich die Könige der Gegner in der Brettmitte stehen. Immerhin konnte Roman noch den Ehrentreffer erzielen, womit das Positive dieses Kampfes bereits erschöpft war.
Runde 5: Herne - Thionville 5,5:2,5
In der letzten Runde des Tages hatten wir mit Thionville den Turnierneuling zu Gast. Weil Vandoeuvre-les-Nancy, u.a. wegen der spontanen Absage ein Jahr zuvor, nicht mehr eingeladen worden war, wurde ein Ersatz aus Frankreich gesucht. Die Wahl fiel auf das Moselstädtchen Thionville, direkt an der Grenze zu Luxemburg gelegen. Mit einem Eloschnitt von 1760 waren die Thionvillois klarer Underdog, verkauften sich aber gut und wurden immerhin nicht Letzter. Volle Punkte erzielten sie gegen uns an Brett 5 und 8, Kai und Roman waren die Leidtragenden, bei einem Remis von Ansgar.
Runde 6: Herne - Hemer 5,0:3,0
Der zweite Turniertag begann mit dem Deutsch-Deutschen Klassiker. Hemer hatte diesmal wieder mehrere Spieler aus der ersten Mannschaft in ihren Reihen, u.a. WGM Voicu-Jagodzinsky am Spitzenbrett. Mir gelang dort ein Remis, ebenso Roman an Brett 8. Nach Siegen von beiden Franks sowie Michael und Ansgar, nachdem sein Gegner die Stellung überzogen hatte, ging der Kampf knapp aber verdient zu unseren Gunsten aus.
Runde 7: Herne - Belvaux 2,5:5,5
Als nächstes ging es gegen den Favoriten Belvaux, erneut mit GM Michael Hoffmann am Spitzenbrett. Immerhin zwei Siege von Frank Müller und Kai, bei einem Unentschieden von Ansgar, konnten wir den Luxemburgern abringen. Die übrigen Herner mussten gratulieren.
Runde 8: Metz - Herne 7,0:1,0
In der vorletzten Runde des Turniers wartete mit Metz der Tabellenführer auf uns. Die Franzosen hatten definitiv den größten Sprung aller Teams vollzogen, was die Spielstärke betraf. Im Vorjahr noch Kandidat für die rote Laterne, hatte man diesmal selbst am letzten Brett noch einen Spieler mit Elo 2064 aufgestellt. Unseren Ehrentreffer erzielte Frank Kowalczyk, so dass wir nicht vollständig unter die Räder kamen.
Runde 9: Herne - Wirtzfeld 2,0:6,0
Zum Abschluss saßen wir den Schachfreunden aus Wirtzfeld gegenüber. Auch die Belgier präsentierten sich deutlich verstärkt mit den IM Hautot und Roeder an den vorderen Brettern. Vier Punkteteilungen konnten wir am Ende vorweisen, nämlich von Frank Kowalczyk, Michael, Roman und mir.
Bei der Siegerehrung durfte schließlich jede teilnehmende Mannschaft einen Mini-Pokal in Empfang nehmen, bevor Metz die riesige Siegestrophäe überreicht bekam. Mit dem zugehörigen Applaus endete das Turnier und entließ Spieler und Begleiter bis zum 06.09.2025, wo sich nicht wenige bei der 51. Auflage wieder begegnen werden.
Die Abschlusstabelle ist auf der Webseite von Differdange zu finden:
lecavalier.lu/10ST-20240907-08.htm
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