Die Erste schlägt Gütersloh deutlich

SKSC 1 - Gütersloher SV 1  5,5:2,5

Von Martin Böhnke:

So kann es weitergehen.
Mit einem souveränen und nie gefährdeten 5,5:2,5 Erfolg gegen den Gütersloher SV setzte der SKSC I seinen guten Saisonstart fort und liegt jetzt gemeinsam mit dem SK Münster III mit 4:0 Punkten an der Tabellenspitze.
Das Punktepolster dürften wir dringend nötig haben, wenn es in den nächsten drei Runden gegen die Aufstiegskandidaten geht, wo wir sicherlich Federn lassen werden.
Der Kampf begann mit einem schneller Remis von Thorsten Banik.an Brett 2. Gegen einen nominell stärkeren Gegner keine Schande, zumal sein Damengambit ein zähes Lavieren erwarten ließ. 0,5:0,5.
Dann wurde es interessanter. Frank Müllers Gegner ging in einem geschlossenen Sizilianer unter Figurenopfer direkt auf den weißen König los. Doch Frank blieb cool. Er schlug den Angriff zurück und schloss im Gegenzug die Dame des Nachziehenden ein, woraufhin dieser die Waffen streckte. 1,5:0,5.
Ein totaler Blackout von mir glich den Kampf wieder aus. Gegen meinen Skandinavier brachte Weiß das Bauernopfer 4.b4 aufs Tableau. Ich nahm das Angebot an, konsolidierte mich und konnte mit einem gesunden Mehrbauern zufrieden in die Zukunft blicken. Doch beim nun folgenden Abtausch machte ich den zweiten Zug vor dem ersten, was augenblicklich einen ganzen Turm kostete und zur sofortigen Aufgabe führte. 1,5:1,5.
Durchschlagenden Erfolg hatte Joachim Berndt mit der Wahl seiner Eröffnung. Sein Mittelgambit im Nachzug (1.e4 e5 2.Sf3 d5!?) brachte den Anziehenden dermaßen aus dem Konzept, dass sich dieser 10 Züge später in einer völlig zusammengeschnürten Position wiederfand. Auch ein verzweifeltes Figurenopfer konnte die Lage nicht mehr zum Besseren wenden, so dass Weiß im 29. Zug die Segel strich. 2,5:1,5.
Eine exotische Eröffnung war ebenfalls das Thema an Brett 7, wo Ingo Hille den Hippopotamus auspackte. Die Bauernstruktur b6, d6, e6, g6 wartet auf einen weißen Bauernvorstoß im Zentrum, um dann die Figuren zu aktivieren. Das geschah auch hier, indem Schwarz mehr und mehr die Kontrolle übernahm, bis schließlich die weiße Verteidigung vollends kollabierte. Der Gewinn eines Springers führte zum 3,5:1,5.
Den Deckel auf das Match machte Georg Waldschmidt. In einer Wiener Partie hatte er als Nachziehender von Anfang an bei entgegengesetzten Rochaden gutes Spiel im Zentrum. Nach einer weißen Ungenauigkeit fiel bereits der erste Bauer auf f4. Georg setzte nach, holte sich durch eine Mattdrohung den zweiten Mehrbauern und wickelte per Damentausch in ein gewonnenes Springerendspiel ab, das sich Weiß nicht mehr zeigen lassen wollte. 4,5:1,5.
An Brett 8 musste sich Jörg Becker der amtierende U16 NRW-Meisterin Helena Neumann geschlagen geben. Auch in Jörgs Damenbauernspiel kam es zu gegenläufigen Rochaden ohne Königsangriff. Stattdessen landete man nach einem Generalabtausch im Zentrum direkt in einem Endspiel Turm + Springer gegen Turm + Läufer. Das war remis. Doch auf der Suche nach Gewinnmöglichkeiten vergaloppierte sich Jörgs Springer, was nach einem Bauernverlust in ein verlorenes Endspiel mündete, welches Schwarz abgeklärt zum Sieg führte. 4,5:2,5.
Last but not least kämpfte Benjamin Reinholz um den Endstand. In einem geschlossenen Sizilianer konnte er mit Weiß aus der Eröffnung heraus auf seinen gedeckten Freibauern auf e5 bauen. Die Strategie war klar: Möglichst viel Material abtauschen und das bessere Endspiel gewinnen. Und genauso kam es auch. Der Einzug des e-Bauern, als kleiner Scherz mit Umwandlung in einen Läufer, beendete Partie und Mannschaftskampf.
Endstand: 5,5:2,5.

Die Partien:

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