Die Erste schlägt Bochum 02 II mit starker Leistung
SKSC I - Bchumer SV 02 II 5.0:3.0
Von Martin Böhnke:
In der 4. Runde der NRW-Klasse hatte die erste Mannschaft des SKSC die Zweitvertretung des Bochumer SV 02 zu Gast.
Die Bochumer gingen als nomineller Favorit in dieses Duell, was uns die Rolle des Herausforderers zuwies, der bei einem guten Tag mit einem Unentschieden zufrieden sein konnte.
Dass am Ende des Tages ein glatter 5,0:3,0 Sieg für uns auf dem Spielbericht stehen würde, der durchaus noch höher hätte ausfallen können, war zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar.
Der Kampf stand von Anfang an unter dem Motto „Attacke!“, denn in fast allen Paarungen kamen scharfe bis schärfste Eröffnungsvarianten zum Einsatz.
Die erste Entscheidung fiel nach gut zweieinhalb Stunden am letzten Brett, wo Jörg Becker den im Zentrum steckengebliebenen schwarzen Monarchen freigelegt und mit seinen Figuren beharkt hatte. Als Figurenverlust nicht mehr vermeidbar war, streckte der Nachziehende die Waffen. 1,0:0,0.
Ein ähnlicher Überfall ereignete sich in der Partie von Joachim Berndt. In einer Englischen Eröffnung kam sein Gegner mit Weiß zwar zur Rochade, ließ sich dann aber mittels Bauernopfer auf f4 den Königsflügel aufreißen. Final konnte es sich Joachim sogar leisten, seinen eingedrungenen Springer auf e2 hängen zu lassen, weil es für die helle Majestät ohnehin kein Entkommen mehr aus dem Mattnetz gab. 2,0:0,0.
Danach dauerte es eine Weile bis zum nächsten vollen Punkt, den Frank Müller beisteuerte. In einem geschlossenen Sizilianer drückten seine Türme auf den halboffenen Linien e und f gegen die schwarze Königsstellung. Der Raub des Bauern auf b2 durch die schwarze Dame erwies sich dann als fatal, denn das gab dem weißen Springer Zeit, ins gegnerische Lager zu hüpfen und gemeinsam mit den Türmen Drohungen aufzustellen.
In der Diagrammstellung folgte 21.Sxe6!, was zum Qualitätsgewinn führte. Letzten Endes wickelte Frank in ein gewonnenes Bauernendspiel ab und der Drops war gelutscht. 3,0:0,0.
In der Najdorf-Variante der Sizilianischen Verteidigung konfrontierte
Christopher Graw den Gegner mit der alten Göteborger Nebenvariante (1.e5 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Lg5 e6 7.f4 Le7 8.Df3 h6 9.Lh4 g5!? 10.fxg5 Sfd7), was zu vogelwildem Spiel führte. Aus Christophers Mehrqualität im Mittelspiel wurde schließlich ein Endspiel Turm + Bauer gegen Läufer + Springer, wonach sich die beiden Kontrahenten erschöpft auf ein Remis einigten. 3,5:0,5.
Georg Waldschmidt vergab unseren ersten Matchball. Gegen die Französiche Vorstoßvariante entschied er sich diesmal für 6.Le2 nebst Sa3/Sc2 und erreichte im weiteren Verlauf schönes Druckspiel im Zentrum. Um sich zu befreien, gab Schwarz die Qualität für einen Bauern ab. Doch Georg blieb weiter am Drücker und verwarf das Angebot einer Zugwiederholung. In beidseitiger Zeitnot geschah es dann. Georg übersah einen Zwischenzug, mit der Folge, dass er die Qualität zurückgeben musste und sich sein Springer plötzlich auf Abwegen im gegnerischen Lager befand. Die Partie war danach nicht mehr zu retten. 3,5:1,5.
Benjamin Reinholz hatte seit dem Übergang ins Mittelspiel einen schweren Stand. In einem geschlossenen Sizilianer krankte seine Position an den Felderschwächen rund um den weißen König, sowie am rückständigen Bauern d3. Die Versuche, den Druck abzuschütteln, blieben erfolglos, so dass bald ein erster, dann ein zweiter Bauer fiel. Nach Abwicklung in ein Turmendspiel strich Benny in hoffnungsloser Stellung die Segel. 3,5:2,5.
Schwer zu kämpfen hatte auch Thorsten Banik. In einer Grünfeld-Indischen Verteidigung war der Gegner mit Weiß stets am Drücker, hatte Zentrum und die offene c-Linie unter Kontrolle. Doch Thorsten blockierte geschickt alle Einbruchsfelder und konnte die Stellung zusammenhalten. Kurz vor Ende der zweiten Zeitperiode hatte er sich endgültig befreit, wonach das Remis unterschriftsreif war. 4,0:3,0.
Für die Entscheidung musste Ingo Hille sorgen. Mit Schwarz erneut den Hippopotamus bemühend, wurde es nach Aufhebeln des Zentrums taktisch turbulent. Die Turbulenzen endeten mit zwei Figuren gegen Turm + Bauer. Im weiteren Verlauf der Partie konnte Ingo die Damen tauschen und begann, gegen die weißen Bauern zu drücken. Nach langem Lavieren fiel der erste, später der zweite Bauer, wonach sich sein schwarzes Pendant unwiderstehlich auf den Weg zur weißen Grundreihe machen konnte. Das zwang Weiß zur Aufgabe.
Endstand. 5,0:3,0.
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