Knappe Niederlage der Ersten gegen den Topfavoriten

SV Horst-Emscher 31 I - SKSC I  5:3

von Martin Böhnke
In der 5. Runde der NRW-Klasse hieß die Toppaarung SV Horst-Emscher gegen den SKSC und damit Tabellenerster gegen Tabellenzweiter. Das war jedoch nicht gleichbedeutend mit einem Duell auf Augenhöhe, denn die Gelsenkirchner sind das mit Abstand stärkste Team der Gruppe. In Zahlen ausgedrückt betrug der durchschnittliche Elo-Vorsprung uns gegenüber satte 126 Punkte, was für uns in etwa 2,5 Brettpunkte erwarten ließ. In Anbetracht dessen konnten wir trotz der letzten Endes zu Buche stehenden 3,0:5,0 Niederlage den Spielort erhobenen Hauptes verlassen.
Den Auftakt des Punktesammelns machte Frank Müller, der den ersten Halben mit den weißen Steinen beisteuerte. Gegen WFM de Mie, die ihre Caro-Kann Verteidigung supersolide mit dem Fianchetto des schwarzfeldrigen Läufers aufbaute, hielt Frank den Ball flach und nach einigem Lavieren einigte man sich friedlich auf das Unentschieden. 0,5:0,5.
Ein erneuter Blackout von mir brachte uns in Rückstand. Ein Rossolimo Sizilianer führte zu einer dynamischen Stellung, in der mein Gegner mit Weiß das Zentrum kontrollierte. Dann brachte ich mich durch ein unglückliches Damenmanöver selbst in Gefahr. Weiß griff meine Dame an und im Glauben, sie wäre unrettbar eingeschlossen, reichte ich meinem Gegner umgehend die Hand zur Aufgabe. Nur um in der nachträglichen Analyse festzustellen, dass es noch eine Rettungsmöglichkeit gegeben hätte. 0,5:1,5.
Thorsten Banik verlor als Anziehender in einer Karlsbader Struktur zwar seinen Eröffnungsvorteil und geriet etwas unter Druck, stellt aber erneut seine Zähigkeit unter Beweis und konnte seine Stellung letztlich zusammenhalten. Remis. 1,0:2,0.
Den Ausgleichstreffer schoss Dr. Christopher Graw mit einer starken Vorstellung. Mit Weiß hatte er einen Dameninder auf dem Brett und schaffte es von Anfang an, das Zentrum des Nachziehenden unter Druck zu setzen. Schließlich musste Schwarz einen Bauern geben, um seinen in die Bredouille geratenen Springer zu retten. Der Mehrbauer wurde dann von Christopher sicher in einen Sieg verwandelt. 2,0:2,0.
Wild wurde es auf dem Brett von Edgar Ribbeheger. Edgar geriet als Nachziehender in einem abgelehnten Damengambit unter Druck, weil der Gegner über einen gedeckten Freibauern im Zentrum und Raumvorteil am Damenflügel verfügte. Um durchzubrechen, opferte Weiß dann seine Dame für Turm + Springer + Läufer, was zwar nominell besser ist, jedoch nur, wenn man den König in Sicherheit bringen kann. Nachdem es Edi nicht gelungen war, das zu verhindern, entscheid der freie a-Bauer für Weiß die Partie. 2,0:3,0.
Ebenfalls um das Thema Königssicherheit drehte sich die Partie von Benjamin Reinholz. In einem Skandinavier hätte FM Vajic gegen den weißen Doppelisolani auf der e-Linie drücken können, entschied sich aber für die spektakulärere Lösung und legte per Qualitätsopfer Bennys König frei, um diesen danach übers Brett zu jagen. Doch wie durch ein Wunder fand die helle Majestät immer wieder ein Fluchtfeld, bis Benny schließlich das Dauerschach forcieren konnte. Durchatmen und Remis. 2,5:3,5.
Die Entscheidung fiel auf dem Brett von Georg Waldschmidt. Wie im Zweispringerspiel im Nachzug üblich, begann der Kampf nach einigem Vorgeplänkel im Mittelspiel mit dem Öffnen des Zentrums. Die nun folgenden Verwicklungen endeten mit einem Minusbauern für Georg als Nachziehenden, wobei die ungleichfarbigen Läufer noch ein gewisses Remispotential in sich bargen. Letztlich schaffte es Weiß aber, einen Freibauern zu bilden und diesen voranzutreiben. Als die Umwandlung nicht mehr zu verhindern war, strich Georg die Segel. 2,5:4,5.
Danach ging es in der Partie von Joachim Berndt nur noch um Ergebniskosmetik Eine Caro-Kann Vorstoßvariante endete mit gutem Spiel für Joachim mit Schwarz. Die sich anbahnenden Verwicklungen im Mittelspiel ließen jedoch den Vorteil zum Weißen wandern, was sich schließlich in Form eines Mehrbauern manifestierte. Doch Joachim kämpfte, konnte in ein remisliches Turmendspiel abwickeln und den halben Punkt festhalten. Endstand: 3,0:5,0.

Zum Ergebnisportal

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann nehmen Sie sich bitte die Zeit, um einen Kommentar zu schreiben. Das Web-Team des SK Herne-Sodingen freut sich über jede Reaktion. Sie können auch hier einen RSS-Feed per Mail abbonieren.

Kommentare

Noch keine Kommentare.

Leider ist die Kommentarfunktion für diesen Artikel zurzeit geschlossen.